Karen Gibson Roc – Touching The Soul
Lemongrassmusic/Nova MD/ Export:OUR Distribution – VÖ: 7. November 2008

Karen Gibson Roc ist ein kleines Wunder. Denn die in Jamaica geborene, nach Kanada übergesiedelte und seit langem in Brooklyn heimische Sängerin singt so entschlossen und intensiv wie sie lebt. Wie ein musikalisches Chamäleon (sie nennt sich “poetist” oder „poetic vocalist“) kombiniert sie Elemente aus Rap und charismatischem Poetry Slam mit Einflüssen ihrer Band Fluid (der Name steht für unaufhaltsamen Flow und die ständig wechselnde Besetzung). Produzenten aus East und West Coast America, Deutschland und Japan unterlegen ihren Gesang mit Beats, die von Jazz über Soul bis Rock reichen, eine Mischung, die schon die Pioniere des Hip Hop mit Erfolg zelebrierten. Seit neun Jahren steht sie live auf der Bühne, was ihrer Musik einen wunderbar entspannten, organischen Sound verleiht.

Nach ihrem mitreißenden Auftritt im Whitney Museum NYC 2006 schrieb ein Kritiker, dass Gibson Roc „irgendwie mit der Rettung des Universums zu tun“ haben müsse. Von anderen Kritikern wurde sie mit Gil Scott-Heron verglichen, auch wenn ihr dessen politischer Ansatz abgeht. Wie Scott-Heron textet sie plakativ, aber mit einer sehr persönlichen Note. Wenn sie sich zum Zustand der Welt äußert, klingt sie weder niederschmetternd noch provozierend. Ihre Texte sind leidenschaftliche Liebeserklärungen an ihre Afro-amerikanischen Wurzeln, die Weiblichkeit und die Kunst. In betörenden Bildern entwirft sie Blaupausen für Noahs nächste Arche oder heftet Bäumen verlorene Blätter wieder an. Kreativität ist für sie der Schlüssel zum eigenen Ich - und der Schlüssel der Menschheit zu einem friedvollen Umgang mit der Umwelt.

Nach ihrem Debütalbum „5 & 2 Fish“ (2003) und der Geburt ihrer Tochter (2006) präsentiert sie mit „Touching The Soul“ ihr zweites Album. Hier erzählt sie ihre Geschichte im passend betitelten Song „Herstory“. Zunächst nimmt sie aber ihre Hörer an die Hand und führt diese in „The Painted Room“, den farbenfrohen Raum ihrer fantasiereichen Vision. Ihre Botschaft: „the soul learns more / gathering the courage to explore more / people are learning to grow / learning to let go / and flow“. Mit dem Song „Looking For The Light“ folgt ein weiteres Highlight, so eindringlich und einschmeichelnd wie man es sich kaum erträumen könnte. Mit großem Ernst stellt sie sich und ihre Hörer vor die Frage: „What could be the remedy / for our global malady / is it to love more and more / from distant shore to shore? / is this the truth we can’t seem to see / Or are we doomed to never be free?“

Karen Gibson Roc gelingt es mit großer Leichtigkeit, diese tiefsinnigen Fragen so zu stellen, dass man nicht schwer an deren Last trägt, sondern einen positiven Impuls verspürt. Ihre Songs klingen so tröstlich, dass man sich die Frage stellt, wie man es jemals wieder ohne ihre Musik aushalten könnte. Wie sie in ihrem Song „Who“ singt, scheint sie eine direkte Verbindung zur universellen Liebe zu haben, eine Verbindung, deren Kraft sie ihren Hörern mit auf den Weg gibt. Natürlich hat das Leben auch seine Schattenseiten, die Karen Gibson Roc zur Genüge kennt. So gesteht sie in „Some Other Place“, dass sie manchmal allein sein muss, um in Ruhe zu weinen - und ermutigt uns gleichzeitig, keine Angst davor zu haben, ab und zu selbst ein paar Tränen zu vergießen. In Songs wie „It’s Time For Less Talk“ (verwurzelt im Blaxploitation Sound der 70er Jahre) und „Live Awake“ (in düsterem Soundgewand getragen von heftigen Beats) blitzen überraschende Vibes auf und offenbaren die Ecken und Kanten einer einzigartigen Persönlichkeit, die das Album so authentisch machen.

Karen Gibson Roc sagt über sich selbst, ihr zentrales Thema sei „the evolution of the spirit and the truth about following what is your calling here in the physical” ist. Sie möchte die Menschen inspirieren, ihre Denkmuster aufzubrechen, ihre Herzen zu beflügeln und ihre Träume zu verfolgen. Mit dem vorliegenden Album sollte ihr das gelingen. Denn mit der Kraft ihrer Musik, ihrer Texte und ihrer Ausstrahlung packt sie uns an der Seele und lässt dann einfach nicht mehr los.

Release date:  November 7th 2008
Digital release (iTunes 2 months exclusive): November 11th 2008
Other portals: January 11th 2009
Catalogue number: LGM 019