lemongrassmusic

Ikebana, die traditionelle japanische Kunst des Blumensteckens, verlangt Hingabe, Phantasie und vor allem Liebe zum Material und schafft eine Harmonie aus Form, Rhythmik und Farbe. Mit der gleichen Kreativität präsentiert Lemongrass sein neues Album „Ikebana“ (auf dem hauseigenen Label Lemongrassmusic), das neue musikalische Ausdrucksformen erschließt und als kompositorisches Gesamtkunstwerk überzeugt. Schon beim ersten Hören erfreut man sich an den zahlreichen Vocal-Songs. Zusammen mit den japanischen Sängerinnen Mayu Kawata und Yuko Matsuyama werden hier in 15 Tracks die unterschiedlichsten musikalischen Elemente und Stilrichtungen kunstvoll miteinander verflochten. Die Bandbreite reicht von 70er Jahre-beeinflussten Disco- und Popsongs über French House und Breakbeats bis hin zu orchestralen Balladen und cinematischen Ambient-Tracks.

Unterlegt von Meeresrauschen bietet „Beach Ball“ jazzigen Sonnenschein. „Sync It Up To Love“ kommt sehr rhythmisch, funky und cool und zeigt Sängerin Mayu Kawata von ihrer lasziven Seite. Nicht nur die Streicher in „Rendez-Vous“ machen den Track zu einem orchestral-cinematischen Erlebnis. Die melancholische Atmosphäre wird gekontert mit den House Beats in „Flow Of The Sky“, mit Disco Touch und Scratch-Einlagen. „Natsu-No Hi“, getragen von Sängerin Yuko Masuyama, ist ein bittersüßes asiatisches Popjuwel, während „Cross The Ocean“ typischen Lemongrass Sound bietet: Dicke Beats treffen auf federleichte Drum’n’Bass Sounds. „Stretch My Arms“ ist eine wunderschöne Uptempo Jazz-House Nummer - hier zeigt Dr. Beat sein fettestes Grinsen. „Le Coup“ präsentiert sich geheimnisvoll zwischen kubanischem und asiatischem Einschlag. Mit Zeitlupenbeats, Break, Jazz-Gitarre, Tempowechsel ein kompositorisches Glanzstück! „Revolving Door“ bedient sich eines Midtempo-Arrangements, ausgefallener Samples und setzt die Stimme Mayu Kawatas wie ein Instrument ein. Bei „Farewell“ scheint die Zeit still zu stehen – ein Stück für einen großen Liebesfilm! Die Ballade „Ajisai“ mit Yuko Matsuyama“ trifft mit anmutigem Gesang, Streichern und Querflöte direkt ins Herz. Der Downtempo Track „Anohito“ sprudelt, perlt und besänftigt, während "Hunwari" mit gefühlvoll-elegischem Piano Arrangement überzeugt. Als Ausklang ist „Daybreak“ mit 8:30 Minuten ein meditatives Meisterwerk.

Der wohldurchdachte Aufbau und die atmosphärische Dichte, das filigrane Netzwerk aus unterschiedlichen Rhythmen und das Meer an Klangfarben machen „Ikebana“ zu einem herausragenden Hörerlebnis. Mit zahlreichen Breaks und Tempowechseln, einem unerschöpflichen Reservoir aus Sounds und Samples und zwei außergewöhnlichen Sängerinnen präsentiert sich Lemongrass auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Roland Voss aka Lemongrass lebt zurückgezogen, mal in südlichen Gefilden, mal in seiner Heimat in Westfalen. Seit vielen Jahren destilliert er eine feine Essenz aus Jazz, Drum & Bass und Ambient und hatte großen Anteil an der Etablierung des Labels Mole Listening Pearls, bei dem er in sechs Jahren fünf Alben veröffentlichte. Bisher führten ihn zwei Clubtouren durch Japan, wo viele seiner Alben auf dem Label Receptortune veröffentlicht wurden. Seine letzte Veröffentlichung war das Weathertunes Album „Summer.“

Sängerin Mayu Kawata (Songs 2, 4, 6, 7, 9 und 13) wurde 1983 in Tokyo geboren und trat von Kindheit als Tänzerin bei traditionellen japanischen Tanzvorführungen auf. Sie studiert Musik am Berklee College of Music in Boston und arbeitet als Sängerin und Komponistin. Ihr Solo-Debütalbum „Shallow Eyes“ wurde im Dezember 2004 in Japan veröffentlicht. Die japanischen Schriftzeichen ihres Namens bedeuten „Wahre Träume.“

Sängerin Yuko Matsuyama (Songs 5, 12 und 14) ist ausgebildete Tänzerin und lebt in Tokyo und Berlin. Nach über 10 Jahren bei der Takarazuka Revue Company (Japans größtem Musicaltheater) tritt sie seit 2002 bei Tanzperformances u.a. in Frankfurt, Berlin, Helsinki, Oslo und San Francisco auf. Sie arbeitet u.a. auch mit der Band Terranova.

Lemongrass „Ikebana“