lemongrassmusic

Der Lemongrass-Garten hat sich seit letztem Sommer stetig weiter entwickelt. Kultur und Natur, abstrakte Beats und organische Sounds, Abendland und ferner Osten treffen aufeinander und ergänzen einander auf ästhetisch beeindruckende Weise. Die herrschende Vielfalt wird von den Soundarchitekten Roland Voss (alias Lemongrass) und Daniel Voss (alias Green Empathy) im Nonstop-Mix zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk, das unter einem ewig blauen Himmel wunderschöne Blüten treibt. Die Compilation „Lemongrass Garden Vol. 2“ setzt einmal mehr neue Maßstäbe, was Ideenreichtum, Verspieltheit und raffinierte Arrangements betrifft. Erlaubt ist, was Spaß macht – und wer genau hinhört, spürt das Lächeln der Produzenten hinter den einzelnen Tracks. Das große Verdienst von Roland und Daniel Voss ist es, weltweit ständig neue Künstler (aus Frankreich, Italien, Japan, Südkorea und den USA) aufzuspüren, die ihr Universum bereichern und eigene Akzente setzen. Besonders das US-Projekt Manalili mit einer wunderschönen Vocal-Nummer auf leichten D&B Beats und die französische Formation Kay Dee, die den Garten mit einer raffinierten R&B Nummer schmücken, sorgen für spannungsreiche Abwechslung im neuen Meisterwerk der Voss-Brüder. Ihr „Garden Vol. 2“ ist sonnendurchflutet und von einer wehmütigen Fade-Away Polaroid-Ästhetik, die den Hörer in seinen schönsten Erinnerungen schwelgen lässt. Nachdem iëlo mit seinem Intro „Bleu Ciel“ den blauen Himmel etabliert hat, steckt das Berliner Projekt Amun mit „Red Eyes“ das Terrain ab. Der Track mit gehauchten Vocals und indischen Instrumentaleinlagen schickt den Hörer auf eine intensive Reise, die voll geheimnisvollen Zaubers ist. Der Track „Ayume” der Südkoreanerin Hana mit seinen SlowMotion Beats und zarten Vocals, die sich sanft über die flächigen Arrangements ergießen, verführt zum weiteren Träumen, überrascht dann aber mit einem Break und dicken Beats. Dieses Moment der Überraschung kennzeichnet den „Garden Vol. 2“ als Ganzes. Immer wieder wird Flächiges verspielt durchbrochen, Sanftes mit Störgeräuschen überzogen und dicke Beats mit wunderschönen Melodien durchsetzt. So ist Lemongrass feat. Skadi „Habla Mi Corazón“, ein dramatisch arrangierter Song, in den eine kleine Orgelmelodie ganz plötzlich Einzug hält, um dann luftig-leicht wieder zu verschwinden. Die eingangs erwähnte R&B Nummer „Surrender Ur Mind“ von Kay Dee verblüfft mit rhythmisch gesetzten Panflöten (!) und hohem Tanzfaktor, bevor mit iëlo „On Your Mind“ eine sehr deepe Nummer folgt, die im Lemongrass India Mix stark akzentuiert wird. Hier trifft eine Film Noir Ästhetik auf Weltmusik-Elemente mit Beats, die in jedem Club funktionieren. Der „Beauty Myth“ von Manalili ist dann die ebenfalls schon erwähnte, wunderschöne Vocal-Nummer mit relaxten D&B Beats und getragenem Pianospiel – ein Popsong der Extraklasse. Die Japanerin Yukiko Iiri liefert einen hypnotischen SlowMotion Song ab, der noch lange nachhallt. Auch die Voss-Brüder überzeugen unter anderem mit ihren neuen Projekten Five Seasons und Beach hoppers. Während „In Your Town“ schwere Beats mit warmem Saxophonspiel traumhaft kombiniert, wird „Sax on the Beach“ von einem bouncy Beat getragen, der sich mit Meeresrauschen im Ohr des Hörers festsetzt. Jasmon setzt in „Lotus Love“ eine herrlich altmodische Tanzmelodie dagegen (die auch in Dr. Shivago passen würde) und kontert das ganze mit obskuren Voice Samples und modernen Beats. „Lemongrass Garden Vol. 2“ – the soundtrack for a summer in the city in the garden of your heart! .